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  Das Tor des Shinnyo-do Tempels

Ein bisschen nördlich des Konkaikomyoji Tempels, in dem der Krieger Naozane Priester geworden war, nachdem er seinen Helm im Teich gewaschen und an einen Zweig einer Kiefer gehängt hatte, dehnt sich die Einfriedigung des Shinyodo Tempels aus. Man sieht schräg vor der Haupthalle eine dreistöckige Pagode. Direkt neben der Pagode steht ein altes Gotteshaus, in dem der Jizo (eine buddhistische Gottheit) vergöttert wird. Er heißt Sessho-seki-kamakura-jizo, auf Deutsch „Der aus Kamakura stammende Jizo aus dem Stein, der alle Lebewesen in der Nähe getötet hat." Ein furchtbarer Name, nicht wahr? Darüber wird eine interessante Geschichte überliefert.

 

  Vor ungefähr 1300 Jahren gab es in China einen Fuchs mit neun Schwänzen und goldener Behaarung. Er verwandelte sich in eine attraktive Frau und bezauberte unter Zuhilfenahme von Alkohol mit ihrer erotischen Ausstrahlung den Kaiser Chuou, so dass er die Staatsgeschäfte immer mehr vernachlässigte. Aber sie wurde bald entlarvt und setzte sich nach Japan ab.

  Der Fuchs verwandelte sich auch in Japan in eine schöne Frau namens Tamamo-no-Mae. Sie erhielt die Gnade eines abgedankten Kaisers aus der Heian-Zeit (794-1185), Toba, und verführte auch ihn. Aber ein Yin-Yang Meister, Abe-no-Yasuchika riss ihr die Maske vom Gesicht.  Sofort floh der Fuchs in die Provinz Shimotsuke (Tochigi Präfektur).

  Danach hörte der Kaiser von mehreren Vorfällen, die der Fuchs vermutlich verursacht hatte, folglich befahl er den Kriegern Kazusa und Miura, den Fuchs zu töten. Nachdem sie sich vor einer Gottheit kasteit hatten, bewaffneten sie sich und zogen los! Die Pfeile Kazusas durchschossen den Hals und den Bauch des Fuchses und das Schwert Miuras versetzte ihm den Todesstoß. Im nächsten Augenblick verwandelte sich der Fuchs diesmal in einen Stein, der alle Lebewesen, die sich ihm näherten, tötete. Daher nannte man ihn Sessho - seki (Lebewesen tötender Stein) und fürchtete sich vor dem Stein.

 

Der kleine Tempel, in dem „Sessho-seki-kamakura-jizo“ verehrt wird

  Der Priester Gennou zerbrach später in der Muromachi Zeit (1336 – 1573) in Shimotsuki diesen bösen Stein mit seinem Stock und  schickte ihn, Sterbegebete sprechend, in das Nirwana. Der Priester haute eine der drei Bruchstücke des Steins in eine Statue des Jizos und baute einen kleinen Tempel in Kamakura, um den aus dem Stein gehauenen Jizo zu verehren.

  Noch später, in der früheren Edo Zeit (1603-1867), erschien dieser Jizo im Traum eines Baumeisters, der an den Jizo mit Hingabe glaubte (Er baute den berühmten Nikko-Toshogu) und sagte: „Lege mich in den Tempel Shinnyodo, das Zentrum der Gläubigen.“, sofort setzte der Baumeister den Wunsch des Jizos um. Deswegen kann man heutzutage den Jizo dort in Kyoto verehren.

  Weil der Jizo lange in Kamakura aufgestellt war, nennt man ihn „Kamakura-jizo“. Jetzt erhört der Kamakura-jizo nicht nur die Sicherheitsgebete der Familien, die Bitten für Glück und ein langes Leben, sondern sogar auch Wünsche wie zum Beispiel vor falschen Beschuldigungen zu schützen oder die Geisterkrankheit zu heilen, je nachdem wie stark man an ihn glaubt.

 

Die dreistöckige Pagode in der Einfriedung des Shinnyo-do Tempels

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Hauptgebäude des Shinnyo-do Tempels

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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