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der Gedenkstein der zwei Ureinwohner Ezo im Kiyomizu-dera Tempel

In der Einfriedung des Kiyomizu-dera Tempels gibt es noch etwas, was Touristen aber normalerweise gar nicht bemerken. Es handelt sich um einen Gedenkstein, der unter der Bühne des Hauptgebäudes kurz vor dem Ausgang steht. Auf der Oberfläche befinden sich die Namen zweier Männer, Aterui und More, die mitten in dem eingefrästen Umriss der Landkarte der Tohoku Gegend eingraviert sind. Sie waren militärische Führer der Ureinwohner Ezo, die damals in der heutigen Gegend, von Hokkaido bis Tohoku wohnten.

  Wer diesen Gedenkstein zuerst errichten ließ war der Gründer dieses Tempels, Sakanoue-no-Tamura-maro, der im Tamura-do Gebäude auf dem gleichen Gelände verehrt wird. Er wurde im Jahr 797 vom Kaiser zum Seii-tai-shogun ernannt. Der Titel Seii-tai-shogun bedeutete damals: „General eines Armeekorps für die Eroberung der Ureinwohner der Ezos“. [Erst seit der Kamakura Zeit (1185-1333) bedeutet Shogun: Persönlichkeit an der Macht oder Oberhaupt.] Also was ist die Geschichte von Aterui und Tamuramaro?

der Gedenkstein, auf dessen Oberfläche die Beziehung zwischen Yamato (Japan) und Ezo eingraviert ist

  Am Beginn der Heian Zeit (794-1185) endeten alle Feldzüge in der Tohoku Gegend wegen des wenigen, aber hervorragend taktierenden Guerillatruppen der Ezos in einem Misserfolg. Also ernannte der Kaiser den Befehlshaber Tamuramaro, der eine unkonventionelle Herangehensweise zur Konfliktlösung hatte, zum Seii-tai-shogun. Er vermied einen Frontalzusammenstoß mit den Ezos und betrieb eine sanfte Politik der Annäherung. Er führte sie in die neueste Agrartechnik und sogar in den Buddhismus ein. Allmählich vermehrte sich die Zahl der Ezos, die Tamuramaro vertrauten. Bei einer günstigen Gelegenheit ließ er die Burg Izawa-jo mitten in ihrem Wohnsitz Izawa bauen. Überdies entsandte er eine riesige Armee, um Ateruis kleine Schar von 500 Soldaten psychisch Unter druck zu setzen. Endlich ergab sich Aterui mit seiner Truppe unter der Bedingung, den Anführer nicht hinrichten.

  Im Jahr 802 kehrte Tamuramaro mit Aterui nach Kyoto zurück. Er sagte zu dem Kaiser und den Adligen: „Aterui ist eine ehrliche Haut und hat das Vertrauen der Ezos. Die Verwaltung der Gegend Tohoku sollte ihm übertragen werden.“, er wurde aber nicht gehört. Aterui wurde nach Osaka gebracht und dort enthauptet.

Die Hinrichtung Ateruis bedeutete eine Fortsetzung des Krieges gegen die Ezos, so entsandte die Regierung weiter hin Armeen nach Tohoku. Aber weil sie in Geldnot geriet, blieb die Eroberung der Tohoku Gegend unvollendet. Daher gab es unter den Ezos einige, die sich der Regierung unterworfen hatten und andere, die sich ihr noch widersetzten. Aber sie waren sich darüber einig, dass Tamuramaro verabscheuungswürdig war, weil er das Versprechen mit Aterui nicht gehalten hatte.

  Im Laufe der Zeit jedoch drang die Tatsache, dass Tamuramaro sein Bestes für Aterui getan hatte, zu ihnen durch. Daher, als das Jubiläum zum 1200-jährigen Bestehen der Stadt Kyoto im Jahr 1994 gefeiert wurde, boten die Nachkommen der Ezos aus der Gegend Izawa dem Kiyomizu-dera Tempel an, wieder einen Gedenkstein als Zeichen der Versöhnung der Japaner mit den Ureinwohnern zu errichten. Selbstverständlich akzeptierte der Hohepriester das Angebot mit Freude.

der Gedenkstein, auf dessen Oberfläche die Beziehung zwischen Yamato (Japan) und             Ezo eingraviert ist

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