In der Einfriedigung des Yasaka-jinja Schreins, befinden sich viele Unterschreine, aus denen ich ihnen den „Akuoji-sha“ vorstellen möchte. Dort wird der Gott Susanoo oder „Aramitama“ vergöttert, der durch seine Gewalttaten von allen gefürchtet war und seine Schwester Amaterasu in eine Grotte einschließen ließ.
„Akuouji-sha“ bedeutet „den Schrein des bösen Prinzen“ und „Aramitama“, „die raue Seele“. Das Wort böse bedeutet in diesem Fall mächtig und kraftvoll und rau bedeutet mutig und kühn. Das, was diese Wortverdrehung verursacht hat, ist die Geschichte Susanoos, die vor und nach seiner Verbannung aus Takamagahara nicht unterschiedlicher sein könnte.
Susanoo, der auf diese Welt hinabgestiegen war, traf ein weinendes älteres Ehepaar. Er fragte sie warum sie so traurig waren. Sie antworteten: „Yamata-no-orochi, eine riesige Schlange mit 8 Köpfen und 8 Schwänzen, die ein Mädchen pro Jahr als Opfer fordert, kommt dieses Jahr zu uns, um unsere Tochter Kushinadahime zu verschlingen.“ Weil Kushinadahime sehr hübsch und elegant war, verliebte sich Susanoo auf den ersten Blick in sie. Sofort schlug er dem Ehepaar vor, das Monster zu bezwingen und Kushinadahime zu heiraten, falls alles glatt liefe.
Susanoo ließ das Ehepaar starken Sake vorbereiten. Er goss den Sake in 8 Bottiche und wartete auf das Monster. Yamata-no-orochi, der vom guten Aroma des Sakes angelockt worden war, steckte seine 8 Köpfe in die 8 Bottiche und trank sie aus. Susanoo zerschnitt mit seinem Schwert das Monster, das sich vor Rausch nicht bewegen konnte. Susanoo heiratete Kushinadahime und behandelte sie sein ganzes Leben hindurch mit Liebe und Respekt. Das Schwert, das er zu ihrem Schutz benutzte, heißt „Amanomurakumonoturugi“ und wird heute im Atsuta-jinja Schrein in Nagoya als heilig befunden.
Im Juli feiert man im Yasaka-jinja Schrein das Gion-matsuri Fest. Lassen Sie mich erklären wie dieses Fest entstanden ist.
Im Jahr 869 ging in Kyoto eine Seuche um und viele Leute erkrankten und starben daran. Man dachte, dass es der Groll der Leute sei, dass die Seuche verursacht hatte. Denn Kyoto wurde damals vom Fujiwara Clan dominiert, der alle andere Clans auf jede erdenkliche Weise vertrieben hatte. Noch dazu fingen sie an, im Kreis der eigenen Familie einen heftigen Machtkampf zu begehen. Selbst in ländischen Regionen, erhob man sich gegen sie. Zum Beispiel, stiftete Taira-no-masakado in der Gegend Kanto (Ostjapan) einen Aufruhr, sich selbst als den neuen Kaiser nennend. In der Seto-Inlandsee (Westjapan) meuterte Fujiwara-no-Sumitomo mit der Seeräubern, die er anführte. Viele Leute wurden dabei getötet oder danach hingerichtet.
Um den Fluch oder Groll dieser Leute zu besänftigen, kam man auf den Entschluß, Susanoo um Hilfe zu bitten. Denn Susanoo wurde als mächtiger Gott, der den Monster Yamata-no-orochi bezwungen hatte, im Schrein Gionsha (früher Yasaka-jinja) verehrt. Zuerst schmiedete man 66 Hellebarden, so viele wie die 66 Länder Japans, dann schickte man sie zum Gionsha, der sich damals im Garten Shinsen-en befand. Dort ließ man mit ihnen eine Zeremonie halten, um böse Mächte mit Hilfe Susanoos in Schach zu halten. Auf diese Weise begann das Gion-matsuri Fest.