Wenn man von der Uji Endstation, den Fluss zur rechten ungefähr 300 Meter stromaufwärts geradeaus geht, findet man auf der linken Seite das zinnoberrote Torii (Tor) des Uji-jinja Schreins.
Gleich neben dem Torii steht ein großer Baum, den man gepflanzt hat, damit „Hasen von allen Seiten herbeikommen und dort in Ruhe und Frieden ihre Freizeit verbringen können“.
Weil der Schrein auf einem Berghang gebaut wurde, hat die Einfriedigung drei unterschiedliche Ebenen. Auf der niedrigsten Ebene findet man eine Waschstelle, in der Wasser aus dem Mund eines Metallhasen herauskommt. Das Wasser ist eines der sieben berühmten Gewässer von Uji. Auf der mittleren Ebene steht eine Gebetshalle, in der zwei Hasen verehrt werden, die liebevoll auf Besucher zurückblicken. Auf der höchsten Ebene schließlich, findet man neben der Haupthalle einen Steinhasen, der von Bäumen umgeben ist. Wenn man dort eine Weile steht, kann man „eine spirituelle Kraft" von den Hasen bekommen. Das ist ein sogenannter „Power Spot“, ein Energie verleihender Ort.
Die Gottheit, die in der Haupthalle in Gestalt einer Holzskulptur vergöttert wird, heißt Ujinowakiiratsuko. Er war eigentlich der Sohn des Kaisers Ojin in der Kofun Zeit (vom Ende des 3. Jahrhunderts bis ins 7. Jahrhundert). Er zog von Kawachi (Kawachi liegt heutzutage in der Präfektur Osaka) in ein neues Haus in Uji um. Aber er verlief sich auf dem Weg. Da erschien ein Hase und führte ihn zu seinem neuen Haus. Dabei blickte der Hase oft auf ihn zurück.
Der Kaiser Ojin hinterließ ein Testament, dass ihm Ujinowakiiratsuko auf den Thron folgen soll, weil er sowohl intelligent, als auch gesellig und der jüngste Thronfolger war, auf dass seine Regierungszeit lange andauern würde. Weil er in Korea im Konfuzianismus, dessen Zentralidee der Respekt vor den Alten ist, gründlich ausgebildet worden war, wollte er, dass sein älterer Halbbruder den Thron besteigen würde. Aber sein Bruder akzeptierte die Thronnominierung einfach nicht. Daher dauerte die kaiserlose Zeit drei lange Jahre. Derweil wurde die öffentliche Ordnung gestört. Schließlich beging Ujinowakiiratsuko Selbstmord, um die Ordnung wieder herzustellen. Nachdem sein Bruder zum Kaiser Nintoku gekrönt worden war, vergötterte Nintoku Ujinowakiiratsuko in einem Schrein, dem Vorläufer des jetzigen Uji-jinja Schreins. Dabei wurde der Hase, der ihn ins Haus geführt hatte, als sein Bote betrachtet und „Zurückblickender Hase“ gerufen.
Zum Schluss möchte ich gern über die Beziehung zwischen der Gottheit Ujinowakiiratsuko (兎道稚郎子) und dem Hasen schreiben. Die Aussprache der Kanjis (兎・道) ist (u・ji) aber ihre Bedeutung ist (Hase・Weg). So wurde die Gottheit Ujinowakiiratsuko zufällig in Zusammenhang mit dem Hasen gebracht. Alle Geschichten und Gegenstände im Uji-jinja Schrein wurden später hinzugefügt. Die Geschichte des Hasen, der ihn begleitet hatte, war da keine Ausnahme. Der Ortname Uji (宇治), auch!