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  Geht man etwa 300 Meter in südlicher Richtung von der Kino-Kreuzung, die sich ein bisschen südwestlich der Kino-Station der Kurama Linie der Eizan Dentetsu Bahn befindet, findet man auf der westlichen Seite der breiten Straße den Myomanji Tempel, der von Nichiju im Jahr 1389 gegründet wurde.

  Was man in diesem Tempel nicht versäumen darf, ist eine Glocke zu besichtigen, die in einem der Gebäude aufbewahrt wird. Man nennt sie „Kishu-Dojoji-no-Kane“ oder „die Glocke des Dojoji Tempels in der Wakayama Präfektur“. Eine Geschichte, die sich um die Glocke rankt, ist überliefert und heißt „Anchin und Kiyohime“,  die sich ineinander verliebt haben. Aber.......

 

  Im Jahr 928 kam ein Yamabushi (Bergasket) aus der Tohoku Gegend zur Kumano Bergkette in Wakayama, um die drei Schreine zu besuchen. Er war ein außerordentlich hübscher Junge, der Anchin hieß. Auf dem Weg zu den Schreinen, übernachtete er bei einem der Bewohner des Masago Dorfes.

  Da verliebte sich die Tochter dieses Dorfbewohners auf den ersten Blick in Anchin. Sie war ein leidenschaftliches Mädchen, das Kiyohime hieß. Bei Nacht schlich sie sich in Anchins Zimmer und führte ihn in Versuchung. Weil er mitten in der buddhistischen Ausbildung war, wies er ihre Annäherungsversuche zurück und sagte: „Nachdem ich die drei Schreine in Kumano besucht habe, komme ich bestimmt zu dir zurück!“

  Aber er brach das Versprechen. Weil Kiyohime von einem Reisenden erfuhr, dass Anchin schon am Masago Dorf vorbeigegangen war, lief sie ihm barfuß nach und holte ihn gerade vor der Fähre des Hidaka-gawa Flusses ein. Obwohl sie ihn gerufen hatte:„Anchin-sama! Anchin-sama!“, ignorierte er sie und setzte mit der Fähre über. Das war für sie wie ein Schlag ins Gesicht. Also fing sie an, durch den Fluss zu schwimmen. Dabei verwandelte sie sich in eine Schlange.

  Verfolgt von Kiyohime in Gestalt einer Schlange, die aus dem Mund Feuer spie, floh Anchin verzweifelt in den Dojoji Tempel. Um Anchin aus der Not zu retten, ließen Priester eine Glocke herunter und versteckten ihn drin. Die Schlange bemerkte jedoch, dass ein Stück Schnur seiner Strohsandale herausguckte und brüllte: „Anchin! Du hast dich hier versteckt!“

Eine andere Glocke des Myoman-ji Tempels- die beschriebene Glocke kann man nicht fotografieren

  Sie schlang sich um die Glocke, sie mit ihrem Schwanz schlagend und spie dabei Feuer. Die Priester erstarrten vor den ohrenbetäubenden Klängen und den auflodernden Flammen. Nach einiger Zeit löste sich die Schlange von der Glocke und warf sich in den Fluss mit blutroten Tränen in den Augen. Das, was zurückblieb, waren die geschmolzene Glocke und der verkohlte Leichnam Anchins.

  Nach 400 Jahren wurde eine zweite Glocke gegossen und ein Richtfest im Dojoji Tempel veranstaltet. Dabei soll eine Shirabyoshi (Schauspielerin) erschienen sein, die sich in eine Schlange verwandelte und die Glocke heruntergelassen haben soll. Weil die Priester ein Zauberwort gegen böse Mächte gesprochen hatten, ließen sie die Glocke wieder hinauf. Weil die Schlange die Glocke vermutlich verflucht hatte, klang sie nicht schön und brachte überdies Unglück und Krankheiten in die Nähe des Tempels. Daher wurde sie letztendlich weggeworfen.

  Nach weiteren 200 Jahren fand Sengoku Hidehisa, ein Vasall Toyotomi Hideyoshis, zufällig diese Glocke und benutzte sie als Signalglocke zum Angriff. Er nahm sie schließlich zum Myomanji Tempel in Kyoto mit, um den Fluch Kiyohimes von der Glocke aufzuheben. Auf diese Weise gelangte die Kishu-Dojoji-no-Kane Glocke in ein kleines Gebäude auf dem Gelände des Myomanji Tempels.

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