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  Ungefähr 200 Meter nordwestlich von der Sai-in Station der Hankyu Linie, befindet sich der Schrein Sai-in-Kasuga-jinja, der von üppigem Grün umgeben ist. Man nennt ihn so, weil er gegründet wurde, um einen Teil der Seele der Gottheit des Schreins (Kasuga) aus Nara im westlichen-Palast (Sai-in) des Kaisers Junna zu beheimaten.

  Außer dieser Lesung von Sai als Westen, gibt es noch eine andere Deutung. In der Heian Zeit (794-1185) floss in diesem Bezirk der Sai-gawa Fluss, der jetzt zur Sai-dori Straße geworden ist. Weil die Mortalitätsrate der Kinder damals sehr hoch war und weil die meisten Eltern für die Beerdigung ihrer Kinder nicht genug Geld hatten, wurden viele Kinderleichen am Rand des Sai-gawa Flusses beigesetzt. Man assoziierte diesen Anblick mit der buddhistischen Vorstellung vom „Sai-no-kawara“.

 

  Lassen Sie mich erst grob erklären, welches Bild Sai-no-kawara beschreibt. Es ist das steinige Flussbett vom Sanzu-no-kawa Fluss, der zwischen dem Dies- und Jenseits fließt. Dort müssen die verstorbenen Kinder, weil sie ihre Eltern in die Verzweiflung gestürzt haben, als Buße eine Pagode aus kleinen Steinen aufrichten. Aber immer, wenn  sie eine fast fertig gebaut haben, kommt plötzlich ein Oni (Teufel), um sie zu zerstören. Weinend beginnen die Kinder dann wieder von vorn. Man deutet Sai in dieser Geschichte als „Flussbett auf dem Weg zum Jenseits.“

  Apropos. Wer den Kindern auf dem Sai-no-kawara aus dieser Not hilft, ist der Jizo-Bodhisattwa. Nach einem Volksglauben verlassen die Teufel sofort das Flussbett, sobald der Jizo sich dort manifestiert. Die Eltern, deren Kinder früher als sie starben, banden dem Jizo ein Lätzchen um oder setzten ihm ein Mützchen auf, das von ihrem verstorbenen Kind getragen worden war und beteten für seine sichere Reise ins Jenseits. Im Lauf der Zeit wurden Lätzchen und Mützchen die Attribute des Jizos.

  Wegen des Orstsnamens Sai-no-kawara, der im Buddhismus tief verankert ist, bin ich von der Hauptgeschichte abgekommen. Kommen wir zum Thema zurück:

Berühren Sie bitte den Housou-Ishi (Pockenstein)!

  Es gibt im Sai-in-kasuga-jinja einen heiligen Stein, den man  Housou-Ishi oder Pockenstein nennt. Ein furchtbarer Name, nicht wahr? Die Tochter des Kaisers Junna, der den Sai-in oder den westlichen Palast, bauen ließ, erkrankte schwer an Pocken, damals eine tödliche Seuche.

  Während ihre ganze Familie in diesem Schrein für ihre Genesung betete, fand ein Shinto-Priester in der Einfriedigung einen Stein, dessen Oberfläche wie die von Pockennarben übersäte Haut aussah. Sie glaubten, dass der Stein, an Stelle der Tochter, an Pocken erkrankt war. Dadurch heilte ihre Krankheit von selbst und die Narben auf ihrem Gesicht verschwanden völlig. Danach wurde der Housou-Ishi als heiliger Stein in der Einfriedigung verehrt. Besonders von der kaiserlichen Familie erhielt dieser Schrein große finanzielle Unterstützung.

  Folgendes Gerücht verbreitete sich in Kyoto: „Bevor eine Seuche in Kyoto wütet, wird der Pockenstein nass.“ Besonders im Sommer stellten sich viele Bürger zaghaft vor diesen Stein, um sich zu vergewissern, ob er nass ist oder nicht. Während der Meiji Zeit (1868-1912) wusste komischerweise niemand, wo der Stein ist. Aber im Jahr 2000 fand ein Priester ihn irgendwo im Hauptschrein, nachdem sie alle alten historischen Quellen über den Stein studiert hatten.

  Jetzt kann man den Stein von 20 Zentimetern Höhe und 15 Zentimeter Breite jeweils am ersten, elften und 15. des Monats sehen. Berühren Sie den Housou-Ishi, um seine starke Heilkraft unmittelbar zu erfahren!

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