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Der Eingang des Kajuji Tempels in der Nähe der Ono Station der Tozai Linie der U-Bahn Kyoto

  In der Nähe der Ono Station der Tozai Linie der U-Bahn in Kyoto, befinden sich zwei Monzeki-Tempel, der Kajuji im Westen und der Zuishinin im Osten.  Weil der Oberpriester des Monzekis ein Mitglied der kaiserlichen Familie war, die ihm kulturelle und finanzielle Unterstützung anbot, bekommt man von allen Objekten in der Einfriedigung einen eleganten und luxuriösen Eindruck, da sie allesamt hochwertig und teuer sind.  In beiden Tempeln wird jeweils eine berühmte Liebesgeschichte überliefert, die ich einzeln, diesmal über den Kajuji, vorstellen möchte.

 

  In der Heian Zeit, gab es einen 15-jährigen Jungen, Takato, der Enkel des damaligen Machthabers in Japan, Fujiwara-no-Fuyutsugu.  Er ist von Kyoto über den Higashiyama Berg in diese Gegend, Yamashina, gekommen um der Falkenjagd zu fröhnen.

Plötzlich ist ein Sturm aufgekommen und er hat sich im Wind und Regen verirrt.  Glücklicherweise jedoch hat er eine Villa gefunden und sich dort untergestellt.  Die Villa gehörte dem Gouverneur Yamashina, dessen 13-jährige Tochter durch ihre Schönheit den Jungen bezaubert hat.  Das eine führte zum Andern, so dass er mit ihr eine Nacht verbracht hat.

  Obwohl ihre unschuldige, naive Liebe natürlich zustande kam, musste es jedoch irgendwie einen gewieften Plan des Gouverneurs gegeben haben.  Denn, wenn der provinzielle Gouverneur durch eine Heirat zwischen seiner Tochter und dem adligen Jungen mit seiner Adelsfamilie verwandt werden würde, würde er die Karriereleiter hinaufklettern.

  Am nächsten Tag hat der Junge dem Mädchen ein Schwert als Liebespfand und Heiratsversprechen gegeben und ist nach Hause zurückgekehrt.  Aber, weil er einen Tag verspätet zurückgekommen ist, ist sein Vater in Wut geraten und hat ihm verboten, je wieder auf die Falkenjagd nach Yamashina zu gehen.

Der Lotusteich mit der Pagode in der Ferne im Garten des Kajiju Tempels

  Es war 6 Jahre später, dass Takato endlich wieder dorthin zurückkehren konnte.  Wen er in der Villa des Gouverneurs, Iyamasu begegnet ist, war nicht das kleine Mädchen, sondern eine schöne, reife Frau, Tamako, und ihr 5-jähriges Mädchen, Taneko.  Wie versprochen, hat er Tamako geheiratet.

  Bald danach stand Takato im hohen Staatsdienst und seine Tochter Taneko hat als Hofdame des Kaisers Uda den zukünftigen Kaiser Daigo geboren.  Die Villa wurde in den Monzeki-Tempel, Kajuji verwandelt und erblühte durch die Unterstützung der kaiserlichen Familie und des Fujiwara Clans für lange Zeit.

  Unter den Nachkommen Takatos findet man „Murasaki Shikibu“, den Autoren „der Geschichte vom Prinzen Genji“.  Ohne den schlauen Plan des Gouverneurs, Iyamasu, gäbe es kein „Genji-Monigatari“ und nicht den heutigen Kaiser.

 

 

Die Pagode in der Einfriedung des Kajuji Tempels