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Das Tor des Gojo-tenjin-gu Schreins 

  Ungefähr 150 Meter westlich von der Matsubara-Shinmachi Kreuzung, an der sich der Matsubara-Doso-jinja Schrein befindet, kreuzt die Matsubara-dori Straße die Nishitoin-dori Straße. Auf der südwestlichen Seite dieser Kreuzung gibt es einen Schrein, der Gojo-tenjingu heißt.

  Obwohl das Gelände dieses Schreins, von Hochhäusern aus Beton umgeben, sehr beengt ist, war es einmal sehr groß zu der Zeit, als der Schrein vom Hohepriester Kukai, bei der Verlegung der Residenz nach Kyoto an diesem Ort gegründet wurde.

  Weil drei Götter, Oonamuchi-no-mikoto, Sukunahiko-no-mikoto und Amaterasu-no-omikami, in diesem Schrein vergöttert werden, die alle vom Himmel kamen, nennt man den Schrein „Tenshi-no-miya“ auf Deutsch „der Schrein der Engel“.

 

  Übrigens findet man in der Nähe des Schreins den seltsamen Straßennamen „Tenshi-Tsukinuke-dori“ dessen Bedeutung „die Straße, die durch die Engel durchschlägt“ ist. Ein furchtbarer Name, nicht wahr? Es gab ein geschichtliches Ereignis, das diesem Namen Zugrunde lag.

  In der Azuchi-Momoyama Zeit (1573-1603), nachdem Toyotomi Hideyoshi ganz Japan unterworfen hatte, fing er an, die Stadt Kyoto gründlich umzubauen. Damals wohnten in Kyoto-Nord di Reichen und in Kyoto-Süd die Armen. Hideyoshi, der den Fushimi Bezirk im Süden der Stadt zum politischen Zentrum machen wollte, versuchte, mehrere Hauptstraßen von Norden nach Süden laufen zu lassen, um den Süden in gleicher Art und Weise wie den Norden prosperieren zu lassen.

  Eine der geplanten Hauptstraßen stieß auf den Wald des Gojo-tenjingus.  Daher rieten ihm seine Vasallen, den Plan aufzugeben, um von den Göttern nicht bestraft zu werden. Hideyoshi, der furchtlose Machthaber Japans, missachtete ihren Rat und ließ die Hauptstraße mitten durch den Wald des Schreins durchschlagen.

Das Hauptgebäude des Gojo-tenjin-gu Schreins, das durch das Tor gesehen wird

  Die Kyotoer, die die Willkür Hideyoshis lange ertrugen, nannten diese Hauptstraße ironischerweise „Tenshi-tsukinuke-dori“ dessen Bedeutung „die Straße, die durch die Engel durchschlägt“ ist. Die Engel waren selbstverständlich die drei Götter, die in diesem Schrein verehrt werden.

  Über seinen eigenwilligen Straßenbau gibt es eine andere Geschichte. Als Hideyoshi den Hokoji Temple bauen ließ, der die damals größte Buddhastatue in Japan enthielt, ließ er zu diesem Tempel eine Verbindung bauen und gab ihr einen Hauptstraßennamen, nämlich „Gojo-dori“. Deswegen musste man den Namen der anderen Gojo-dori, die schon existierte, auf „Matsubara-dori“ ändern. Deshalb führt heute die Matsubara-dori und nicht die Gojo-dori zum Gojo-Tenjingu Schrein.

  Weil dieser willkürliche Fremdling von niedriger Herkunft die 1000-jährige Hauptstadt völlig veränderte, hassten ihn die Kyotoer so erbittert, dass seine Villa in Kyoto, die Jurakudai hieß, nach dem Untergang des Toyotomi Clans von ihnen komplett niedergerissen wurde. Aber genau wie bei den Straßennamen hat er bleibende Spuren bei den Ortsnamen hinterlassen. So heißt zum Beispiel die Gegend der ehemaligen Villa heute Jurakudai.

Das Hauptgebäude des Gojo-tenjin-gu Schreins

 

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