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Der Eingang des Suika-Tenmangu Schreins, in dem Sugawara-no-Michizane verehrt wird

  Letztes Mal habe ich im Bezirk Nishijin den Tempel Hoonji besucht, der für die Glocke berühmt ist, die man außer an Silvester nie läutet, und für die traurige Geschichte der Weberin, die sich an der Glocke erhängt hat.

  Wenn man von diesem Tempel aus ein bisschen nach Norden noch weiter geht, kommt man zu einem geräumigen Park. In einem Winkel dieses Parks befindet sich ein kleines Torii (Tor des Schreins) mit vielen Kirschbäumen.

  Just dieses Tor ist der Eingang zur Einfriedigung des Suika-Tenmangu Schreins.  Wie jeder Tenmangu ist auch dieser dem Sugawara-no-Michizane gewidmet.  Zusätzlich wird dort auch ein Stein unter freiem Himmel als Gott verehrt.  Also, welche Beziehung gibt es zwischen Michizane und diesem Stein?

 

  Michizane war ein ausgezeichneter Gelehrter in der Heian Zeit.  Aber wegen einer Verleumdung seiner Kollegen, wurde er zur Behörde in Kyushu Dazaihu strafversetzt und ist dort gestorben.

Danach sind alle Verleumder auf unnatürliche Weise gestorben und es sind nacheinander Naturkatastrophen hereingebrochen.  Bald hat man geglaubt, dass Michizane zum Gott geworden ist, der das Wetter beherrscht.

  Der Kaiser Daigo, der den Fluch Michizanes fürchtete, befahl dem Hohepriester Son-i, Michizane durch eine Andacht zu beruhigen.  Son-i war der tugendhafteste unter den Bonzen von Enryakuji, der damals einer der angesehensten Tempel Japans war.

  Als Son-i den Enryakuji Tempel auf dem Hiei Berg verließ, begann es zu regnen.  Je näher er sich dem Palast mitten in der Stadt Kyoto näherte, desto stärker wurde der Regen.  Der Himmel war mit schwarzen Wolken bedeckt und der Regen veränderte sich zu einem stürmischen Gewitter.  Als er just in die Nähe des Kamo Flusses kam, stieg das Wasser des Flusses zusehends an.

  Schließlich flutete das Wasser den Deich und ergoss sich in die Stadt.  Son-i konnte sich von diesem Anblick nicht losreißen und fing an, mit einer Gebetskette in der Hand, zu beten.  Allmählich fiel der Wasserspiegel, bis sich der Fluss gegabelt hatte.  Genau an dieser Gabelung erschien ein Stein, auf dem Michizane zu sehen war, der einstige Lehrling von Son-i.

  Nachdem Michizane eine Weile Son-i, seinen Lehrer, beobachtete, verschwand er in den schwarzen Wolken, als ob er eine Erleuchtung erlangt hätte.  Gerade in diesem Augenblick hat das heftige Gewitter, das die Stadt Kyoto beinahe zerstört hätte, aufgehört.

Der To-Ten-Seki-Stein, aus dem Sugawara-no-Michizane in den Himmel gestiegen ist

  Son-i nahm den Stein, auf dem Michizane gestanden hatte mit und benannte ihn „To-Ten-Seki“ (Steige-in-Himmel-Stein), weil er von diesem in den Himmel gestiegen war.  Für den Stein und für Michizanes Seelenfrieden errichtete er einen Schrein und nannte ihn „Sui-Ka-Tenman-gu“ (Wasser-Feuer-Tenman-Schrein), weil Michizane Gewitter beherrschte.

  Heute spielt Michizane eine wichtige Rolle als Gott der Wissenschaft.  Doch durch diese Vorgeschichte in Kyoto wird er insbesondere dort als Schutzgott vor dem Ertrinken und Brandschaden verehrt.

 

 

 

 

 

 

Der Fluss Kamogawa, an dem der Hohepriester Son-i Sugawara-no-Michizane besänftigt hat

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