Am Ein- und Ausgang der Imadegawa U-Bahn-Station, gibt es den Campus der Universität Doshisha. Genau nördlich daneben dehnt sich das Gelände des Zen Tempels Shokokuji aus. In einem Winkel versteckt sich neben dem Glockenturm der kleine Schrein Sotan-Inari, in dem der Sotan-Fuchs verehrt wird. Sotan ist der Name eines mittelalterlichen Teekunstmeisters und nach dem japanischen Volksglauben sind Füchse Diener der Gottheit der Reispflanzen (Inari). Also welche Beziehung gibt es zwischen Sotan und dem Fuchs?
In der frühen Edozeit hat ein weißer Fuchs im Busch dieses Tempels gewohnt. Er war sehr neugierig darauf, was Menschen so treiben. Sein besonderes Interesse war die Teezeremonie. So hat er, nur durch Zuschauen, die Zeremonie gemeistert.
Eines Tages, nachdem eine Teezeremonie just geendet hat, standen die Teilnehmer in Bewunderung der Kunst des Meisters Sotan herum. Genau in diesem Moment ist Sotan wieder erschienen und hat gesagt: „Entschuldigen Sie meine Verspätung. Bitte hinein ins Teezimmer!“ Die Kunden haben gefragt: „Noch einmal?“, und Sotan : „Wie bitte? Ich bin doch gerade erst hier angekommen.“ Das Gleiche ist ihm mehrere Male passiert.
Aber schließlich ist jedoch die Wahrheit an den Tag gekommen. Eines Tages, als Sotan dabei war, den Teilnehmern im Teehaus seine vollendete Kunst zu zeigen, kam der zweite Sotan verspätet ins Zimmer und war sofort von der Kunst des anderen Meisters zutiefst gerührt. Aber der erste Sotan hat sich, nachdem er die Anwesenheit des zweiten Sotans bemerkt hatte, in einen Fuchs zurückverwandelt, das Fenster durchbrochen und ist geflohen. Daher ist ein Fenster in diesem Teehaus ein bisschen größer als die anderen, weil es danach repariert wurde.
Das Leben dieses humorvollen Sotan-Fuchses hat jedoch tragisch geendet.
Eines Tages, als man in einem Tofuladen Tofu frittiert hat, ist eine Ratte ins Öl gefallen und man hat sie nach draußen geworfen. Da frittierter Tofu eine Lieblingsspeise der Fuchse ist, wurde der Sotan- Fuchs vom Ölgeruch angezogen und hat die Ratte gegessen.
Weil seine Verwandlungsfähigkeit plötzlich durch das Fressen einer öligen Ratte verschwunden war, wurde er von den herrenlosen Hunden als ein leibhaftiger Fuchs betrachtet und verfolgt. Er ist von Ort zu Ort geflohen und hat sich in den Busch des Tempels Shokokuji geworfen, um sich zu verstecken. Aber genau dort gab es unglücklicherweise einen alten Brunnen, in den er gefallen und gestorben ist.
Für den Seelenfrieden des Sotan-Fuchses, der sich mit Menschen eng befreundet hat, aber von den Hunden in den unerwarteten Tod getrieben wurde, haben die Priester einen kleinen Schrein gebaut.
Was die Priester ihm selbst jetzt regelmäßig darbringen, sind nicht frittierte Ratten, sondern frittierter Tofu.