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  Der Eingang des Yatori-jizo Tempels, ein bisschen westlich des To-ji Tempels

  Nachdem man an der Toji Station der Kintetsu Kyoto Linie aussteigt und die Kujo Straße entlang, an der südlichen Mauer des To-ji (Ost-tempels) vorbei, nach Westen ungefähr 20 Minuten geht, findet man rechts ein bescheidenes Bethaus, in dem ein Steinbuddha, der Yatori-jizo, vergöttert wird.

  Dahinter stand in alten Zeiten das Rajomon (Stadttor) und ein bisschen westlich davon der Sai-ji (West-tempel).  In diesem Bezirk, der aus dem To-ji, dem Rajomon und dem Sai-ji besteht, wird eine interessante Geschichte überliefert, in der der Yatori-jizo die Hauptrolle spielt.

 

  Es gab in der Heian Zeit zwei mächtige Tempel in Kyoto, den To-ji und den Sai-ji, die von den Hohepriestern verwaltet wurden, der erstere von Kukai und der letztere von Shunbin.

  Damals hat eine andauernde Dürre geherrscht.  Die Bauern haben an Hunger und Durst gelitten.  Sie haben jeden Tag für Regen gebetet, vergebens.  Der Kaiser, der die in der Patsche sitzenden Bauern tief bedauert hat, hat den zwei Hohepriestern gleichzeitig befohlen, ihnen zu helfen.  Hier hat ein Wettkampf zwischen Kukai und Shunbin um Regen begonnen.

  Zuerst hat Shunbin in der goldenen Halle des Sai-jis drei Tage und Nächte ohne zu schlafen Sutras rezitiert.  Aber das, was er hat fallen lassen, war nur der Schweiß auf seiner Stirn.  Dann hat auch Kukai vor der Drachenhalle im Shinsen-en (der Betstelle) Sutras rezitiert und dadurch einen Drachen angelockt, der Regen bewirken konnte.  Mit seiner Hilfe hat er drei Tage und Nächte lang ohne Pause Regen fallen lassen.

  Selbstverständlich haben sich alle sehr gefreut, außer Shunbin, der sein Gesicht völlig verloren hatte.  Gegen Kukai hat er erbitterten Hass empfunden und versucht, sich am Rajomon auf die Lauer zu legen, damit er Kukai ermorden konnte.

  Als Kukai zufällig dort vorbeigegangen ist, hat Shunbin auf ihn von hinten mit dem Bogen gezielt.  Genau in diesem Augenblick ist ein Priester in Schwarz zwischen den zwei Priestern erschienen, um Kukai zu schützen.  Kukai ist ahnungslos weiter gegangen.

Der Ort, auf dem sich im Altertum das südliche Tor der Stadt Kyoto, das „Rajo-mon“ befand

  Dieser Priester war niemand anderes als die Verkörperung des Jizos, dessen Name „Yatori-jizo“ ist, auf Deutsch „der Jizo, der den Pfeil genommen hat“.

  Man findet an der rechten Schulter dieses Steinbuddhas eine Pfeilnarbe, bei der es mir so vorkommt, als ob sie ihm immer noch weh täte.

Der To-ji Tempel in der Ferne mit dem Graben im Vordergrund

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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