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  Der schmale Eingang des Aizuchi-Inari-jinja Schreins

  Zwischen der Higashiyama-Sanjo und der Keage Station der Tozai Linie der U-Bahn Kyoto gibt es einen Ort, der Kaji-cho (Schmied-Viertel) heißt, weil dort bis zur Kamakura Zeit viele Waffenschmiede gewohnt haben.  Auf den beiden Seiten der Sanjo-Dori Straße, die diesen Bezirk von Osten nach Westen durchzieht, befinden sich zwei Schreine, der Awata-jinja im Süden und der Aizuchi-Inari-jinja im Norden.  Im ersteren wird der legendäre Schwertschmied Sanjo-Kokaji-Munechika und im letzteren ein Fuchswesen, das ihm geholfen hat, verehrt.  Welche Beziehung gibt es zwischen Munechika und dem Fuchs?  Ich möchte gern darüber schreiben.

 

  In der Mitte der Heian Zeit (794 – 1185) hat der Meister Munechika in der Nähe des Awata-jinjas gewohnt.   Eines Tages hat der Kaiser Ichijo einen seltsamen Traum gehabt, in dem er die Stimme eines Gottes folgendes sagen hörte: „Schmiede ein Schwert, um die Stadt Kyoto zu schützen.“, sofort hat er Munechika gebeten, diesen Befehl des Gottes zu verwirklichen.  Munechika hat einen Augenblick gezögert, aber keine andere Wahl gehabt, als die Aufgabe zu übernehmen.

Der Kaji-jinja Schrein, in dem der Schutzgott des Schmiedes verehrt wird

  Damals war Munechika als Schwertschmied in einer unangenehmen Situation, weil es ihm an einem guten Gehilfen gemangelt hat.  Daher hat er zur Gottheit Inari im Awata-jinja darum gebetet, den perfekten Gehilfen zu bekommen.  Da ist ein Junge vor Munechika erschienen und hat ihn gefragt, ob er mit ihm arbeiten darf.  Munechika hat mit dem Jungen ein paar Worte gewechselt und war erstaunt, dass der Junge das nötige Rüstzeug, nicht nur für den Beruf des Schwertschmiedes, sondern sogar für diese spezielle Aufgabe mitbrachte.

   Munechika hat dann angefangen, mit ihm das Schutzschwert zu schmieden.  Schlag auf Schlag.  Die beiden wurden zu einem Herz und einem Körper.  Der Meister und sein Lehrling haben abwechselnd mit dem Hammer Eisen auf dem Amboss im gleichen Rhythmus geschmiedet.  Schließlich haben sie ein ausgezeichnetes Schwert geschaffen.  Man nennt solch einen Schlagrhythmus  „Aizuchi“.

  Munechika hat dem Lehrling gesagt: „Dank dir, konnte ich meine schwierige Aufgabe erledigen.  Welchen Namen möchtest du dem Schwert geben?“  Der Lehrling hat geantwortet: „Wie wäre es mit Ko-gitsune-maru (Klein-Fuchs-Schwert).  Nachdem er dem Boten des Kaisers das Schwert übergeben hatte, ist er hoch in den Himmel aufgestiegen und verschwunden.  Munechika stand verblüfft da.

  Die Sache ist die, dass der Junge eine Verköperung eines Fuchses, der Boten der Gottheit Inari, war, zu der Munechika früher gebetet hat.  Zum Dank für seine Hilfe hat Munechika einen kleinen Schrein, den Aizuchi-Inari-jinja, gebaut, um den Fuchs zu verehren.  Obwohl sich dieser Schrein in einem dicht und eng bebauten Stadtviertel befindet, empfängt er viele Besucher, weil diese Geschichte eines der wichtigen Sujets für Kabuki oder Noh ist.

  Übrigens ist dieses Schwert, Ko-gitsune-maru, ein Familienschatz einer aristokratischen Familie, Kujo-ke geworden. Aber er wird zurzeit leider vermisst.  Über eine noch existierende Lanzenhellebarde, die Munechika geschmiedet hat, werden unglaubliche Geschichten überliefert, wie die folgende: „Es gibt jemanden, der alleine durch den Schatten dieses Schwertes ein Strohseil getrennt hat.  Weiter gibt es auch jemanden, der sich am Fuß verletzt hat, nachdem er nur den Schatten des Schwertes berührt hatte.“

  Munechikas Schneidwerkzerge sind, sprichwörtlich, messerscharf.

Das Hauptgebäude des Awata-jinja Schreins, der sich gegenüber dem Aizuchi-Inari-jinja befindet

Der Hauptgebäude des Aizuchi-Inari-jinja Schreins, der gebaut wurde, um einen heiligen Fuchs zu verehren